Was sind PPAs
Power Purchase Agreements - was sie sind, wie sie funktionieren und welche Möglichkeiten sie bieten
Was sind PPAs
Power Purchase Agreements - was sie sind, wie sie funktionieren und welche Möglichkeiten sie bieten
PPAs, ein Akronym aus dem Englischen, das für «Power Purchase Agreements» steht, sind eine besondere Art von langfristigen Strombezugsverträgen (sie können zwischen 1 und 20 Jahren dauern), die zwischen einem Energieerzeuger und einem Unternehmen als Endkunden abgeschlossen werden. Während der Vertragslaufzeit kauft der Käufer die Energie zu einem vorher festgelegten Preis. Obwohl PPAs meist für erneuerbare Energieträger verwendet werden, können sie auch andere Energietechniken betreffen.
Die Vereinbarung wird zwischen einem Stromproduzenten (dem Eigentümer der Anlage), einem Lieferanten oder Grosshändler und einem Kunden geschlossen. In der Regel ist der Endkunde ein Industrieunternehmen mit hohem Stromverbrauch. Dies erleichtert die Energietransaktion, da die Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele schneller erreichen, Energiekosten sparen und Preisschwankungen vermeiden können. Gleichzeitig weiss der Anlagenbetreiber dank der PPAs bereits, wie lange es dauert, bis sich die Investition amortisiert hat und wie hoch die künftigen Einnahmen sein werden.
Die PPA tragen also dazu bei, mehr erneuerbare Energie bereitzustellen und CO2 einzusparen. Ihr Unternehmen kann einen entscheidenden Beitrag leisten und die Zukunft der erneuerbaren Energien aktiv mitgestalten.
Die Vorteile für die Beteiligten liegen auf der Hand: PPAs verringern die mit schwankenden Marktpreisen verbundenen Risiken und sorgen für eine langfristige Absicherung von Energiemenge und -preis und damit für einen stabilen Cashflow. Es gibt keine feste Anzahl von PPAs, wir können jedoch grundsätzlich drei Arten von PPAs unterscheiden: On-Site, Off-Site und Syntetic (oder Virtual) PPAs.
On-Site PPA
Beim On-Site PPA wird von einer festen räumlichen Nähe zwischen Erzeuger und Verbraucher ausgegangen. Da die Energieversorgung des Abnehmers über eine direkte Stromleitung erfolgt, fallen keine Gebühren für die Nutzung des öffentlichen Netzes an. In der Regel schliessen diese Art von Verträgen Unternehmen ab, die es vorziehen, das Investitionsrisiko auszulagern, indem sie nur die von der auf ihrem Dach errichteten Anlage erzeugte Energie kaufen.
Off-Site PPA
Im Unterschied zum On-Site PPA ist beim Off-Site PPA keine räumliche Nähe zwischen der Produktionsanlage und dem Endkunden erforderlich. Daher ist es bei diesem Typ möglich, Standortvorteile für die betreffende Energieform und Skaleneffekte zu nutzen, indem Verträge über Teilmengen mit verschiedenen Kunden abgeschlossen werden. Gegenstand des Vertrags ist die ausgewogene Abnahme einer bestimmten, von der Anlage produzierten Energiemenge. Die Einspeisung erfolgt über die Nutzung des öffentlichen Netzes dank der Bilanzkreise. Der Erzeuger muss dafür sorgen, dass die von seiner Anlage erzeugte Energie einem bestimmten Bilanzkreis zugewiesen wird, dem der Verbraucher beigetreten ist. Letzterer erhält gegen Zahlung eines im PPA-Vertrag vereinbarten Festpreises regelmässig Zertifikate für erneuerbare Energien vom Lieferanten.
Syntetic (oder Virtual) PPAs
Syntetic (oder Virtual) PPAs sind reine Finanzverträge. Ihre Besonderheit liegt in der Entkopplung der physischen Stromflüsse von den finanziellen Flüssen. Das Vertragsmodell, das diesem Typus entspricht, ist der sogenannte Differenzvertrag. Im Rahmen des Syntetic PPA verkauft der Erzeuger den gesamten von der Anlage produzierten Strom an der Strombörse.
Im Vorfeld vereinbaren die Vertragsparteien des PPA-Vertrags einen festen Preis (Strike Price) für die von der Anlage produzierten kWh. Wenn der Preis, den der Erzeuger an der Strombörse erhält, niedriger ist als der vereinbarte Preis, zahlt der Käufer dem Erzeuger die Differenz. Ist der Verkaufspreis an der Börse höher als der vereinbarte Preis, liegt die Zahlungsverpflichtung beim Erzeuger. Der Erzeuger erhält also immer den vereinbarten Preis und sorgt auf diese Weise für einen stabilen Geldfluss.
Es ist also der Off-Taker (Abnehmer), der das langfristige Marktpreisrisiko übernimmt und etwaige Verluste trägt. Diese PPAs ermöglichen es Unternehmen, erneuerbare Energie aus einem bestimmten Projekt für erneuerbare Energien zu kaufen, ohne die erzeugte Energie physisch zu erhalten. Stattdessen wird die Energie ins Netz eingespeist, und der Käufer erhält für die gekaufte Energie Guthaben, die er zur Erreichung seiner Nachhaltigkeitsziele nutzen kann. Wir können auch zwischen zwei Arten der Preisbildung unterscheiden:
- PPA auf fester Basis: Bei dieser Art von PPA einigen sich Käufer und Verkäufer auf einen festen Preis für erneuerbare Energie für einen bestimmten Zeitraum.
- PPA auf Indexbasis: Bei dieser Art von PPA ist der Preis für erneuerbare Energien an einen Marktindex gebunden, z. B. an den Preis für Gas oder Kohle.
Betel befasst sich mit PPAs auf fester Basis, auf indexbezogener Basis und mit virtuellen PPAs, je nachdem, welcher Modus der Situation und den Bedürfnissen des Kunden am besten entspricht.
Chancen
In der Vergangenheit bewegten sich die Terminpreise für Energie für das Folgejahr im Bereich von einigen Dezimalstellen pro Tag oder einigen Prozentpunkten pro Woche. Kein Analyst hätte sich die auf dem Bildschirm zu sehenden Preisspitzen und die Fortsetzung des Aufwärtstrends ausmalen können. Die Unternehmen mussten sich daher mit Energiekosten konfrontieren, die mit einer unvorstellbaren Volatilität stiegen. Im Jahr 2022 zum Beispiel erreichte der durchschnittliche August-PUN 543 Euro/MWh mit stündlichen Spitzenwerten von 870 Euro/MWh. Obwohl die Strompreise im Jahr 2023 sanken, erreichte der PUN in einigen Stunden immer noch 295 Euro/MWh.